Pareto Prinzip 2.0? Wir alle kennen Situationen, wo wir uns über uns selbst ärgern. Wenn jemand anders uns blöd kommt und uns übervorteilt, dann gibt es immer jemanden, der dies aktiv tut und jemanden, der es zulässt. Auch mir passierte dies immer mal wieder, dass ich mich über mich selbst geärgert habe, obwohl ich es eigentlich besser hätte wissen müssen. Jahrelang war ich auf der Suche nach einem System, einem Instrument, welches mich erkennen lässt, wann ich weiter meine Ressourcen investiere und wann es Zeit ist, loszulassen und mich anderen Dingen zu widmen. 

Ich bin beim berühmten Pareto-Verhältnis fündig geworden und habe sie weiterentwickelt, sodass sie auf berufliche und private Situationen anwendbar ist.

 

 

Geld-, Zeit- und Energiebeutel

 

Wir haben in unserem Leben drei Energiefelder: Zeit, Energie innerhalb der Zeit und wir haben Geld zur Verfügung. Mancher mehr, mancher weniger.  

Immer wieder begegnen uns Menschen, die sich an unserem Geldbeutel bedienen. Das findet natürlich niemand gut, auch ich nicht. Damit nicht genug. Oftmals wurde mir nicht nur in den Geldbeutel gegriffen, sondern auch meinen “Zeitbeutel” leergeräumt. Du kennst 

den Spruch: Zeit ist Geld! Diese beiden Faktoren hängen zusammen. Durch mein Ärgern über den Zeit- und Geldverlust sank in weiterer Folge auch mein Energielevel dramatisch.  Wir alle haben nur begrenzte Energiereserven zur Verfügung, was das Ganz noch ärgerlicher macht. Schließlich hätte ich diese wesentlich sinnvoller für andere Dinge nutzen können. 

 

 

Loslassen mit dem Pareto Prinzip

 

Damit mir das nie wieder passiert, habe ich mir geschworen, ein System für mich zu implementieren, welches solche Situationen verhindert. Ich war auf der Suche nach einem Instrument, das mir sowohl privat als auch beruflich dabei hilft, solche Situationen zu vermeiden, in denen mir jemand proaktiv in den Geld-, Zeit- und Energiebeutel greift. 

Wir alle kennen das Pareto Prinzip, welches besagt, dass man mit 20% der Zeit, 80% des Ergebnisses erzielt. Oder mit 20% der Kunden, 80% des Umsatzes. Ich habe für mich dieses System weiterentwickelt. Dieses System hilft mir dabei, zu entscheiden, wann ich etwas zu tun habe und in welcher Situation ich loslassen soll. Es ist so simpel, dass es von jedem angewandt werden kann und gleichzeitig einen riesigen Mehrwert bietet. 

 

 

Claudio Catrini: Hoffnung ist der Kutscher der Armut

 

Vielleicht kennst du auch solche Situationen, wo du Zeit, Energie und Geld in Projekte investierst und das Bauchgefühl Alarm schlägt. Ein fahler Beigeschmack macht sich breit. Wir sind ja oft schlauer als wir denken. Doch dann meldet sich der Verstand, der sagt, dass du schon so viel Zeit investiert hast und du ja blöd wärst, nun die Segel zu streichen. Was, wenn plötzlich alles gut wird? Oftmals gewinnt der Verstand in solchen Zwiegesprächen. Also macht man weiter. Dann reagiert allerdings das Prinzip Hoffnung. Du hoffst, dass du deine Zeit nicht umsonst geopfert hast. Du hoffst, dass du dein Geld wieder siehst. Du hoffst, dass du deine Energie nicht umsonst eingesetzt hast. Gerade im wirtschaftlichen Bereich ist Hoffnung ein schlechter Ratgeber. Hoffnung hat eben mit Rationalität nichts mehr zu tun und funktioniert nur mehr über die emotionale Ebene. Genau dies ist der Grund, weshalb ich dieses System der Beutelgeschichte für mich selbst entwickelt habe, um rational einzusehen, wann es Zeit ist, loszulassen. 

 

 

Die Beutelgeschichte und das Pareto Prinzip

 

Das Pareto Prinzip vermittelt in Wirklichkeit, wie entscheidend es ist, sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu fokussieren. Die Beutelgeschichte ist eine Abwandlung dieses Systems und hilft dabei, Dinge, Menschen oder Situationen loszulassen mit einem guten Gefühl und sich neu auszurichten. 

Zu den bereits oben genannten drei Beuteln:

Zeit-, Geld- und Energiebeutel gesellt sich der liebevoll bezeichnete “Dummbeutel”. Diese “Dummbeutel” möchte immer wieder in unsere drei Beutel greifen und es liegt an uns, ihn daran zu hindern. Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es immer einen der aktiv ist und einen, der es zulässt. Wenn ich also das Prinzip nicht verstanden habe oder nicht beherzige, wer ist dann eigentlich der Dummbeutel? Ich selbst!

Um eine Situation weiterlaufen zu lassen, muss ein 2:1 Verhältnis bestehen. Tritt dieser Fall nicht ein, dann muss losgelassen werden, denn das befreit. 

 

 

Über die Daseinsberechtigung meines Buchhalters

 

Um dieses Prinzip zu verstehen, sehen wir uns das System anhand eines Buchhalters an. Kostet er mich Geld? Also greift er in meinen Geldbeutel? Natürlich tut er das. Er möchte ja von etwas leben. 

Wie sieht es mit dem Zeitbeutel aus? Verschafft er mir Zeit oder kostet er mir Zeit? Indem er meine Rechnungen sortiert, bilanziert und sich um meine Steuerangelegenheiten kümmert, verschafft er mir Zeit. 

Wie sieht es mit dem Enegiebeutel aus? Er verschafft mir Energie, weil ich mich nicht mit diesen langweiligen Themen auseinander setzen muss. 

Das Endergebnis lautet daher: 2:1. Er hat also eine Daseinsberechtigung in meinem Leben und wird weiter mit meinem Steuerkram beauftragt.

 

 

Die Daseinsberechtigung eines neuen Mitarbeiters

 

Jetzt stellen wir uns die Situation vor, in welcher wir einen neuen Mitarbeiter einstellen. Zuallererst regiert die Hoffnung, dass er mir am Ende des Tages mehr Geld einbringt, als er mir kostet. Gerade zu Beginn dürfen wir hier noch ein Plus auf der Geldbeutel-Habenseite verbuchen. 

Kostet der neue Mitarbeiter mich Zeit und Energie? Natürlich. Er muss eingearbeitet, informiert und eventuell korrigiert werden. Zu Beginn ist es legitim, dass das Verhältnis 1:2 beträgt. Mit zunehmender Einarbeitungszeit muss sich dieses Verhältnis jedoch vollkommen drehen. Er muss mir Zeit und Energie sparen, deshalb darf er sich bei meinem Geldbeutel bedienen. 

Bleibt das ursprüngliche Verhältnis von 1:2 jedoch bestehen, weil er nix auf die Reihe bekommt, dann muss er losgelassen und ein neuer Mitarbeiter eingestellt werden. Ganz einfach. Doch ist es wirklich so einfach?

 

 

Claudio Catrini: Das Prinzip des Loslassens ist die schwierigste Aufgabe überhaupt

 

Nun hört es sich so einfach an, Menschen, Dinge oder Situationen loszulassen. Das ist es auf gar keinen Fall. Ganz im Gegenteil – loslassen ist die schwierigste Aufgabe überhaupt. Wir müssen uns dabei von Glaubenssätzen, Traditionen und gesellschaftlichen Konventionen lösen. Sich von Dingen und Personen zu trennen wird uns sehr oft als asozial ausgelegt. Man hätte doch dem Mitarbeiter noch mehr Zeit einräumen können. Man hätte das Projekt doch weiter finanzieren können, etc. Pustekuchen. Es geht um dein Geld, um deine Zeit und um deine Energie. Sorge für eine geile Lebensqualität – das bist du dir schuldig!

 

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg beim Anwenden der Beutelgeschichte auf dein Leben und vielleicht entdeckst du auf YouTube noch andere Videos, die dir gefallen?! Ebenso freue ich mich mit dir über Instagram oder Facebook in Kontakt zu treten.

 

Dein Claudio Catrini